menue pferde

Diagnostische Anästhesien

Diagnostische Anästhesien dienen dazu den Schmerzpunkt zu lokalisieren. Ein Pferd kann im Gegensatz zum Menschen nicht sagen wo es ihm weh tut. Die Anästhesie ist bei der Lahmheitsuntersuchung unsere Art mit dem Pferd zu kommunizieren. Betäubt die Anästhesie eine nicht schmerzende Region, so ist das Tier nach der Anästhesie immer noch lahm. Liegt hingegen der Schmerzpunkt im Anästhesierten Bereich, so zeit das Pferd eine Verbesserung der Lahmheit oder im Idealfall auch eine Lahmfreiheit. 100% sind bei der Anästhesie selten zu erzielen. Eine Sonderform ist eine Lahmheitsverschlechterung, durch das Ausfallen der Kompensationsmechanismen der unteren (jetzt betäubten) Gliedmaßensäule. Dieses Phänomen zeigt an, dass man auf dem richtigen Weg ist, die Lahmheitsursache aller Voraussicht nach etwas weiter oben am betroffenen Bein zu suchen ist.
Generell unterscheidet man Leitungsanästhesien, bei denen sensorische Nerven und damit das von ihnen versorgte Gebiet anästhesiert werden und Gelenks- bzw. Sehnenscheidenanästhesien (intrasynovial).

Diagnosische Anästhesie bei PferdDiagnosische Anästhesie beim Pferd um Schmerzen zu lokalisierenDiagnostische Anästhesie bei Pferden zur Schmerzpunktbestimmung


Bei den Leitungsanästhesien arbeitet sich der Tierarzt von unten nach oben am Pferdebein hinauf. Wird er fündig kann in einem zweiten Schritt, mittels intrasynovialer Anästhesie (z.B. Gelenksanästhesie) die Lahmheitsursache exakter lokalisiert werden.
Eine Sonderform der Anästhesien stellt die Infiltrationstechnik dar, bei der eine bestimmte Region, der kein bestimmter Nerv zugewiesen werden kann und die auch nicht innerhalb einer synovialen Struktur liegt betäubt wird. Beispielsweise kann der Schmerzverdacht eines Überbeines damit bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Eine Schwierigkeit bei den Anästhesien ist die unterschiedlich starke Verteilung des Anästhetikums unter der Haut. In schwierigen Fällen ist die Wiederholung der Anästhesie zu Absicherung der Befunde notwendig.
Nach 5-10 Minuten, in seltenen Fällen auch nach längerer Wirkdauer wird der Patient erneut in der Bewegung beurteilt.
Ist eine Lahmheit hinreichend lokalisiert oder das Pferd vom Charakter oder dem Lahmheitstyp nach zu riskant zum Anästhesieren wird mit Bildgebenden Verfahren die Lahmheitsursache dargestellt.