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Gastroskopie

Zur Diagnosestellung des Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS):
Anders als beim Menschen produziert das Pferd kontinuierlich Magensäure. Diese dient als körpereigene Abwehrfunktion. Übersteigt die Magensäureproduktion das normale Maß, entwickeln sich Magenirritationen bis hin zu Ulzerationen. Wie der Name Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) bereits verrät, handelt es sich dabei um ein multifaktorielles Geschehen. Als einige Hauptursachen werden Stress durch Training, Stress durch zu hohe Besatzdichte bei Gruppenhaltung, falsche Fütterung, oder soziale Umstellung angenommen.
Magengeschwüre beim Pferd existieren viel häufiger, als allgemein angenommen. Eine gesicherte Diagnosestellung ist nur mittels Gastroskopie möglich. Für den Besitzer sind meistens nur unspezifische Symptome zu bemerken wie Zähneknirschen, Gewichtsverlust, Leistungsintoleranz, stumpfes Fell oder rezidivierende Kolik.

Gastroskopie zur Diagnose des Equine Gastric Ulcer Syondrome 1Gastroskopie zur Diagnose des Equine Gastric Ulcer Syondrome 2Gastroskopie zur Diagnose des Equine Gastric Ulcer Syondrome 3


Nach einer mindestens 24-stündigen Nahrungskarenz verbringt man das Pferd in einen Untersuchungsstand. Nach Sedation wird ein flexibles, 3 Meter langes Endoskop durch die Nüster und den ventralen Nasengang in die Speiseröhre eingeführt, um in den Magen zu gelangen. Um eine gute Sicht zu bekommen, wird Luft in den Magen gepumpt. Die verschiedenen Anteile des Magens werden inspiziert und vorhandene pathologische Veränderungen dokumentiert. Dies ist wichtig, um den Heilungsverlauf bei einer Kontrolluntersuchung beurteilen zu können. Über den Pylorus (Magenausgang) gelangt man mit dem Endoskop in den Anfangsteil des Duodenums (Dünndarm). Die Luft wird am Ende der Untersuchung aus dem Magen entfernt und das Endoskop langsam zurückgezogen. Hierbei hat der Tierarzt noch die Gelegenheit, die Schleimhaut der Speiseröhre genau zu betrachten.
Aufgrund der erhobenen Befunde wird ein Behandlungsplan erstellt, zum Beispiel eine Therapie mit säurehemmenden Substanzen, sogenannte H1-Blocker wie Omeprazol (Gastrogard, Firma Merial) gegebenenfalls in Kombination mit einer Futterumstellung.