menue pferde

Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung des Pferdes ist das zentrale Element einer jeden tierärztlichen Untersuchung. Sie ist die Basis der Befunderhebung und somit der erste und meist schon wegweisende Schritt zur Diagnose. Die Sensorik des Untersuchers im Sinne des Sehens (Adspektion) und des Befühlens (Palpation) sind gefragt. Jedes Pferd muss als Individuum gesehen werden. Schwerwiegender als eine Abweichung vom Ideal ist eine unterschiedliche Ausbildung und oder Winkelung der rechten- zur linken Körperhälfte. Am leichtesten an der Stellung und der Form der Hufe zu erkennen.

Die Palpation ist das Erfühlen der Anatomischen Strukturen des Pferdes und deren gedankliche Zuordnung zu Bewegungsabläufen (funktionelle Anatomie), ebenso wie das Wahrnehmen vermehrter Wärme, die Bewegungseinschränkung bei der passiven Manipulation oder Schmerzreaktionen bei Berührung.

Auf die Untersuchung in Ruhe folgt die Untersuchung in der Bewegung. Lahmheit ist eine vom regelmäßigen Bewegungsmuster abweichende Gliedmaßenführung, die in der Regel durch Schmerz, in seltenen Fällen auch durch rein mechanische Bewegungseinschränkung hervorgerufen wird. Lahmheit kann darum in einer oder in mehreren Gangarten auftreten. Abhängig von der Lokalisation ist sie auf hartem- oder auf weichem Untergrund, auf der Geraden oder auf dem Zirkel akzentuiert. Diesen Sachverhalt macht man sich zu Nutze; jedes lahme Pferd sollte im Sinne einer umfassenden Diagnostik die Möglichkeit haben unter standardisierten Bedingungen untersucht zu werden. Die ist auf den meisten Reitanlagen nicht möglich. Wir sind daher sehr glücklich sowohl Trabbahn als auch Bewegungsbereich unter Dach anbieten zu können. Für das Longieren auf hartem Untergrund steht ein eigens hierfür gebautes Rondell zur Verfügung. Eine gute klinische Untersuchung ist nur bei guten Lichtverhältnissen, standardisierten Bedingungen und in Ruhe möglich.

Die Befunde der klinischen Untersuchung werden analysiert um daraus die weitere Vorgehensweise zu bestimmen. Gegebenenfalls können weitere Provokationsproben wie Beugeprobe, Brettprobe, Stimulationstests durchgeführt werden.