Auch wenn das südliche Deutschland den eher kleineren Anteil der Deutschen Pferdezucht repräsentiert, so gibt es dennoch jedes Jahr einen nicht unerheblichen Teil an Nachzucht, der das Licht der Welt in unseren Breiten erblickt. Dank der künstlichen Besamung mit Frischsperma, gekühltem Sperma und Gefriersperma ist es möglich Zuchtvorhaben mit teils exquisiten Hengsten aus der ganzen Welt zu realisieren. Entscheidend für eine erfolgreiche Belegung der Stute ist nicht nur die Samenqualität. Das Augenmerk muss auf der Gesundheit des weiblichen Genitales liegen. Eine Zervix-Tupferprobe, das bedeutet die Untersuchung auf krankmachende Keime in der Scheide und der Gebärmutter wurde in der Vergangenheit im Wesentlichen als Vorsichtsmaßnahme zur Unterbindung der Keimverschleppung beim Natursprung angesehen. In den Zeiten der künstlichen Besamung ist sie unseres Erachtens die Mindestuntersuchung um Misserfolge in der Zuchtplanung zu vermeiden. Auch Maidenstuten, „Jungfrauen" können Infektionen des Genitaltraktes haben, die eine Aufnahme wenn nicht unmöglich so doch erschweren können. Darüber hinaus ist das Wissen um den Zustand und die Funktion der Eierstöcke und der Gebärmutter mittels Ultraschall, in manchen Fällen auch durch Biopsie und ggf. nach Erstellung eines Hormonprofiles von großem Wert für den Erfolg einer Trächtigkeit. Nicht jede Stute kann tragend werden, manche Stuten benötigen besondere Hilfe bis hin zu korrektiven chirurgischen Eingriffen. Eine umfassende gynäkologische Untersuchung im Vorfeld ist zwar kein Garant für eine Trächtigkeit, aber sie kann die Illusion auf ein aussichtslosesUnterfangen nehmen und in einzelnen Fällen Wege aufzeigen, wie trotz schwieriger Ausgangsbedingungen Mutterfreuden erzielt werden können.
Mittels Uterusbiopsie ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit einer Trächtigkeit in Bezug auf die Veränderungen innerhalb der Gebärmutter zu ermitteln. Insbesondere für leer gebliebene Stuten und für „ältere Semester" ist es ein gefahrloser, einfacher Eingriff, der dem Züchter die Entscheidung einer Zuchtplanung abnehmen kann und die Wirtschaftlichkeit eines Zuchtversuches objektiviert.
Angeborene, erworbene oder altersbedingte Anomalien des äußeren Genitaltraktes können wir plastisch korrigieren wie auch endoskopische Laseroperationen an der Gebärmutter durchführen.
Unser Spektrum reicht von der Untersuchung Ihrer Stute über die Besamung bis hin zum Abfohlen. Sollte es dann wider erwarten zu Komplikationen bei der Geburt kommen sind wir auch hier für Sie da. Ein Kaiserschnitt beim Pferd ist ein seltener Eingriff, doch wenn nötig für Stute und Fohlen ein lebensrettender Eingriff, bei dem nicht gezögert werden darf.