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Narkose
Nach Einbringen eines Venenkatheters bekommt das Pferd eine Sedation (Beruhigung) und wird in die Ablegebox geführt. Nach Anlegen einer speziellen stabilen Matte fixiert man das Tier, so dass es nach Verabreichen der eigentlichen Narkose sanft zu Boden geht und dabei auf beiden Seiten gestützt ist.
Danach wird es mit Hilfe eines speziellen Kranes auf den Operationstisch gehoben und entsprechend gelagert. Je nach Eingriff ist es erforderlich, das Pferd in Seitenlage oder Rückenlage zu verbringen, um das entsprechende Körperteil für den Operateur gut zugänglich zu machen.
Anschließend wird es intubiert und an die Inhalationsnarkose angeschlossen.
Nach erfolgter OP wird das Pferd zurück in den Aufwachraum verbracht und der Anästhesist verbleibt beim Patienten, bis er ansprechbar ist. Die gepolsterten Wände und der gummierte Boden verhindern Verletzungen während der Aufwachphase.
Gastroskopie
Zur Diagnosestellung des Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS):
Anders als beim Menschen produziert das Pferd kontinuierlich Magensäure. Diese dient als körpereigene Abwehrfunktion. Übersteigt die Magensäureproduktion das normale Maß, entwickeln sich Magenirritationen bis hin zu Ulzerationen. Wie der Name Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) bereits verrät, handelt es sich dabei um ein multifaktorielles Geschehen. Als einige Hauptursachen werden Stress durch Training, Stress durch zu hohe Besatzdichte bei Gruppenhaltung, falsche Fütterung, oder soziale Umstellung angenommen.
Magengeschwüre beim Pferd existieren viel häufiger, als allgemein angenommen. Eine gesicherte Diagnosestellung ist nur mittels Gastroskopie möglich. Für den Besitzer sind meistens nur unspezifische Symptome zu bemerken wie Zähneknirschen, Gewichtsverlust, Leistungsintoleranz, stumpfes Fell oder rezidivierende Kolik.
Nach einer mindestens 24-stündigen Nahrungskarenz verbringt man das Pferd in einen Untersuchungsstand. Nach Sedation wird ein flexibles, 3 Meter langes Endoskop durch die Nüster und den ventralen Nasengang in die Speiseröhre eingeführt, um in den Magen zu gelangen. Um eine gute Sicht zu bekommen, wird Luft in den Magen gepumpt. Die verschiedenen Anteile des Magens werden inspiziert und vorhandene pathologische Veränderungen dokumentiert. Dies ist wichtig, um den Heilungsverlauf bei einer Kontrolluntersuchung beurteilen zu können. Über den Pylorus (Magenausgang) gelangt man mit dem Endoskop in den Anfangsteil des Duodenums (Dünndarm). Die Luft wird am Ende der Untersuchung aus dem Magen entfernt und das Endoskop langsam zurückgezogen. Hierbei hat der Tierarzt noch die Gelegenheit, die Schleimhaut der Speiseröhre genau zu betrachten.
Aufgrund der erhobenen Befunde wird ein Behandlungsplan erstellt, zum Beispiel eine Therapie mit säurehemmenden Substanzen, sogenannte H1-Blocker wie Omeprazol (Gastrogard, Firma Merial) gegebenenfalls in Kombination mit einer Futterumstellung.
Ihr Patient bei uns
Bleibt Ihr Tier stationär bei uns zu Untersuchung oder Operation, ist es in geräumigen Abteilen untergebracht. Je nach Bedarf werden die Boxen beheizt, zum Beispiel in der Aufwachphase nach Operation.
Gerne können Sie Ihren Patienten besuchen. Bitte melden Sie sich dazu vorher telefonisch an und sagen Sie an der Rezeption Bescheid, wenn Sie da sind.
Bitte beachten Sie, dass Patientenbesitzer die Station nicht besuchen können!
Kleintiere sind es im Gegensatz zu Pferden nicht gewohnt, zu mehreren in einem Raum untergebracht zu sein. Trotz aller Fürsorge empfinden die Patienten das Getrennt Sein von zu Hause als Stress. Daher vermeiden wir einen zu großen Besucherverkehr, denn die Erholung der Patienten steht im Vordergrund. Gerne bringen wir Ihnen Ihren Patienten zum Streicheln und Liebhaben nach vorne an die Anmeldung oder in einen separaten Raum.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Ihr Pferd bei uns
Bleibt Ihr Pferd bei uns zu Untersuchung oder Operation, ist es in geräumigen 15m² Boxen untergebracht, die auch großrahmigen Pferden oder Stuten mit Fohlen bequem Platz bieten.
Gerne können Sie Ihren Patienten besuchen. Dies ist täglich zwischen 17:00-18:00 möglich. Bitte geben Sie vorher an der Rezeption Bescheid.
Sollten Sie selbst nicht die Möglichkeit haben, Ihr Pferd zu bringen – kein Problem, wir bieten einen Transportservice an und holen die Patienten bei Ihnen zu Hause ab. Sprechen Sie uns an und vereinbaren einen Termin.
Ist Ihr Pferd das erste Mal bei uns in Behandlung, so bitten wir Sie, ein Anmeldeformular auszufüllen. Entweder downloaden (siehe downloads) oder bei Ankunft an der Rezeption ausfüllen. Vielen Dank.
Besuchszeit nach vorheriger Anmeldung Montags-Sonntags 17:00-18:00.
Labor
Wir bieten Ihnen in unserem hauseigenen Labor folgende Leistungen an:
Hämatologie (die Lehre des Blutes)
Das Erstellen eines Blutbildes gehört mittlerweile zu den Standardleistungen und ermöglicht dem Arzt, wichtige Informationen über den Gesundheitszustand seines Patienten zu sammeln.
Durch quantitative Messungen der zellulären Bestandteile des Blutes und der Morphologie der einzelnen Zellen könne wichtige Rückschlüsse gezogen werden.
Man unterscheidet in rote Blutzellen (Erythrozyten), weiße Blutzellen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten).
Die Gesamtheit der zellulären Bestandteile des Blutes im Verhältnis zum Volumen der Blutprobe wird als Hämatokrit bezeichnet. Durch Zentrifugation werden flüssige von festen Komponenten getrennt. Den flüssigen Überstand nennt man Plasma, darin sind Proteine, Elektrolyte und Gerinnungsfaktoren enthalten.
Das Erkennen von Störungen im Bereich der Blutbildung (z.Bsp. Anämie/Blutarmut) oder Anzeichen von Infektion (z.Bsp. Leukozytose/zu viele weiße Blutkörperchen) kann bei der Diagnosestellung helfen. Wichtig sind auch Verlaufskontrollen des Blutbildes um zum Beispiel den Wasserhaushalt oder den Säure-Basen-Haushalt des Patienten während einer länger andauernden Erkrankung zu beobachten.
Organdiagnostik
Verschiedene Organe des Körpers produzieren Enzyme, die für die Ausführung einer spezifischen Aufgabe im Stoffwechsel benötigt werden. Wichtige Stoffwechselorgane des Körpers sind unter anderem Leber und Niere.
Besteht Verdacht zum Beispiel auf eine Lebererkrankung, gibt eine Untersuchung der Leberenzyme Aufschluss über Art und Schweregrad der Erkrankung. Für jedes Enzym und jedes Stoffwechselprodukt gibt es Referenzparameter, welche im gesunden Organismus vorkommen.
Physiologischer Weise befinden sich die meisten Enzyme innerhalb einer Zelle, sind also nicht, oder nur in geringen Maßen frei in der Blutbahn vorhanden. Wird der Wert eines Enzymes oberhalb oder unterhalb der Referenzwerte gemessen, liegt eine Zellschädigung des entsprechenden Organes vor, welche eine Freigabe des Enzymes in die Blutbahn ermöglicht.
Ebenso verhält es sich mit Stoffwechselabbauprodukten. Eine Erhöhung oder Erniedrigung lässt Aussagen über die Funktionalität eines Organes, zum Beispiel der Niere zu.
Die chronische Niereninsuffizienz der Katze (CNI) ist eine sehr häufige Diagnose und führt in den meisten Fällen zum Tode. Frühzeitig erkannt lässt sich durch diätetische Maßnahmen und Einsatz von Medikamenten die Lebensqualität häufig drastisch verbessern.
Zur Diagnose zieht man unter anderem die Werterhöhung von Harnstoff und Kreatinin heran.
Ebenso wie in der Hämatologie sind Verlaufskontrollen wichtig, um den Therapieerfolg oder die Wirkung einer Futtermittelumstellung verifizieren zu können.
Zytologie
In der Zytologie befasst sich der Arzt mit der einzelnen Zelle eines Organismus. Dabei spielen Zellform, Anzahl der Zellen und pathologische Veränderungen eine Rolle.
Unterschiedliche Proben können untersucht werden. So zum Beispiel Abstriche von Haut und Schleimhaut, Spülproben (siehe BAL) oder Sekrete. Zur Gewinnung trockener Proben wird dabei ein steriler (keimfreier) Tupfer verwandt, welcher zuerst mit der zu untersuchenden Stelle des Körpers in Berührung kommt und nachher vorsichtig auf einem Objektträger hin und her gerollt wird, um die gewonnen Zellen nach Anfärbung unter dem Mikroskop betrachten zu können. Im Falle der Untersuchung einer Spülprobe wird meistens zuerst das gesamte Volumen zentrifugiert und der so gewonnene Zellkuchen untersucht.
Nicht nur im Falle einer Erkrankung kann die Zytologie hilfreich sein, sondern auch zum Beispiel für die Zyklusstandbestimmung bei der Hündin, indem die Vaginalen Schleimhautzellen untersucht werden.
Bakteriologische Untersuchung
Ähnlich wie oben unter Zytologie beschrieben, verläuft die Probenentnahme zur Erstellung einer bakteriologischen Kultur.
Der zuvor steril entnommene Tupfer wird auf einem speziell für diesen Zweck hergestellten Nährboden „ausgerollt" und in einen Brutschrank verbracht, der bei Körpertemperatur ideale Bedingungen herstellt. Nach 24-48 h lässt sich beurteilen, ob ein Keimwachstum vorliegt oder nicht. Weitere Differenzierungen des Keimes sind möglich.
Die Erstellung eines Antibiogramms ist unter Umständen für einen Therapieerfolg von großer Bedeutung, zum Beispiel bei infizierten Wunden, um die Wahl eines geeigneten Medikamentes treffen zu können.
Biopsie
Unter Biopsie versteht man die Entnahme einer Probe lebenden Gewebes. Zum Beispiel eine Hautprobe, welche mit Hilfe einer Biopsiestanze entnommen wird. Meist ist eine Hautbiopsie unter leichter Sedation und örtlicher Betäubung gut durchführbar. Wenn nötig, wird der entstandene Hautdefekt mit Klammern oder Naht verschlossen.
Eine Organbiopsie, zum Beispiel von Leber oder Niere, wird mit unter zur exakten Diagnosestellung benötigt. Eine Organbiopsie erfolgt in der Regel in Sedation oder unter Vollnarkose.
Histologie
Die histologische Aufarbeitung von Gewebeproben wird durch ein Fremdlabor durchgeführt. Die Auswertung erfolgt durch spezialisierte Pathologen. Der pathologisch-histologischen Diagnose wird sehr viel Bedeutung hinsichtlich der Prognose für den Patienten beigemessen. Im Einzelfall kann sie über Leben und Tod entscheiden, wie bei einer tumorösen Erkrankung.
Parasitologische Kotuntersuchungen
Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihr Tier nicht an Endoparasiten leidet, wie zum Beispiel Spul- oder Hakenwürmern, bringen Sie uns eine Kotprobe vorbei. Im sogenannten Auswanderungsverfahren kann mikroskopisch das Vorhandensein von Wurmeiern im Kot untersucht werden. Allerdings müssen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ein negativer Befund (also keine Nachweisbarkeit von Wurmeiern) kein 100%ige Sicherheit auf Parasitenfreiheit bietet, denn die Eier werden vom Patienten nicht kontinuierlich ausgeschieden.Zu Ihrer eigenen Sicherheit sind regelmäßige Entwurmungen angezeigt (siehe Präventivmedizin).
Dermatologie
Der Bereich der Dermatologie befasst sich mit den Krankheitsbildern der Haut.
Die Haut ist das größte Organ des Körpers und kann primär als solches erkranken, aber auch sekundär Krankheitssymptome zeigen, die ihre Ursache an einer anderen Stelle des Körpers haben.
Es ist wichtig, eine genaue Diagnose der Hauterkrankung zu stellen, denn viele dermatologische Patienten stellen sich mit ähnlichen Symptomen wie Juckreiz, Pusteln, nässenden Stellen, oft in Verbindung mit Haarausfall vor.
Zecken in unterschiedlicher Größe je nach Füllungszustand
Als Ursache können in Frage kommen:
- Ektoparasiten (z.Bsp. Flöhe, Milben, Läuse, Zecken, Haarlinge)
- Endoparasiten (z.Bsp. Filarien, Leishmanien)
- Hautpilze (Dermatophyten)
- Allergische Reaktionen (als Allergene können z.Bsp. wirken: diverse Futtermittelbestandteile, Flohspeichel, Gräser und Pollen, Hausstaub, Reinigungsmittel und vieles mehr)
- Endokrinologische Störungen (Über oder Unterfunktion der Schildrüse, sexualhormon gesteuerte Erkrankungen)
- Autoimmun bedingte Erkrankungen
- Somato-psychisch bedingte Störungen
- Tumoren von Haut und Hautnahen Schleimhäuten
Das heißt, die Frage „warum juckt sich mein Tier so?" ist häufig nicht an einem Termin zu beantworten, sondern der Arzt muss sich durch weiterführende Abklärungen wie Blutuntersuchungen, Hautgeschabsel und Labordiagnostik ein genaues Bild über die zugrunde liegenden Störungen der Hautfunktion verschaffen.
Ein Flohbefall wird sicherlich einfacher und mit besserer Prognose zu behandeln sein, als eine Autoimmunerkrankung. Manche Hauterkrankungen lassen sich nicht heilen. Dies bedeutet, dass der Patientenbesitzer zusammen mit dem Tierarzt ein Konzept entwickeln muss, wie er dem Tier die größtmöglichste Lebensqualität bieten kann (Krankheitsmanagement).
Eine tumorös bedingte Hauterkrankung bedarf besonderer Aufmerksamkeit, da durch die Verbreitung von Tumorzellen auch andere, innere Organe betroffen sein können und dies die Prognose bezüglich der Wiederherstellbarkeit oder mitunter der Lebensdauer oft erheblich beeinflusst.
Die erfolgreiche Therapie von Hauterkrankungen hängt maßgeblich von einer genauen Diagnosestellung, der Bereitschaft des Besitzers gutes Patientenmanagement zu betreiben und nicht zuletzt von den Kosten ab.
Möchten Sie mit Ihrem Tier aufgrund eines dermatologischen Problems vorbeikommen, ist es sinnvoll, einen Termin außerhalb der Sprechstunde zu vereinbaren.
Orthopädische Chirurgie
In den Bereich der Knochenchirurgie und der orthopädischen Chirugie fallen sowohl Eingriffe an den Knochen (z.Bsp. bei Frakturen), oder Schäden am Bandapparat (z.Bsp. bei einem Kreuzbandriß) die meistens durch Trauma hervorgerufen werden.
Gelenkschirugie wird häufig durch Verschleißerscheinungen in Form von Ersatzgelenken nötig, oder aber bei jugendlichen, degenerativen Veränderungen im Gelenk. (Siehe auch Orthopädie).
Metacarpalfraktur Katze
Unterschenkelfraktur Hund
Unterschenkelfraktur Hund
Weichteilchirurgie
Für den Bereich der Weichteilchirurgie gibt es vielfältige Indikationen, hier nur ein paar Beispiele:
- Abdominalchirugie (Tumore, Fremdkörper, Kaiserschnitte, Invaginationen, Magendrehung, Verletzungen)
- Thoraxchirugie (Fremkörper, Tumore, Drainage, Verletzungen nach Trauma)
- Unfallchirurgie/Plastische Chirurgie z.Bsp. nach Bissverletzungen, Verbrennungen
Jejunokarzinom bei einer Katze
Links: Tumor im Darmabschnitt, Mitte: entspr. Darmabschnitt entfernt, Rechts: eröffnet
Blasenstein bei einem Kaninchen
Kastration
Die Kastration ist nach allen bestehenden Statistiken der am häufigsten durchgeführte chirurgische Eingriff bei Haustieren.
Eine sachliche Information ist wichtig, damit jeder Tierbesitzer unvoreingenommen zusammen mit seinem Tierarzt die für ihn und sein Tier richtige Entscheidung treffen kann. Bei der Sterilisation unterbindet man lediglich die Fortpflanzungsfähigkeit, die Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke) bleiben weiterhin aktiv. Da viele Probleme durch die Hormonproduktion hervorgerufen werden, sei es in Form von hormonabhängigen Tumoren oder durch aggressives Verhalten gegenüber anderen Tieren, wird in der Tiermedizin im Gegensatz zum Menschen in aller Regel bei beiden Geschlechtern eine Kastration durchgeführt (Entfernung der Keimdrüsen). Zum Beispiel leiden kastrierte Rüden nicht mehr an Hodentumoren oder weiteren geschlechtshormon-induzierten Erkrankungen. Dazu gehören Prostatavergrößerungen und –entzündungen, Präputional-kartarrhe und Tumore der Drüsen rund um den After (Zirkumanaldrüsentumore). In der Bauchhöhle befindliche Hoden (Kryptorchiden) neigen zur Entartung und sollten in jedem Falle entfernt werden.
Rüde, Hoden mit Nebenhoden Kater, einseitiger Kryptorchismus
Weibliche Tiere profitieren nach einer Kastration davon, deutlich seltener an Milchdrüsentumoren zu erkranken, sie können weder scheinschwanger werden, noch unter einer Gebärmutterentzündung leiden.
Einer der wichtigsten Punkte stellt allerdings die Fortpflanzungsregulation dar. Insbesondere bei Katzen und kleinen Heimtieren kann unkontrollierte Vermehrung schnell weitere Leiden mit sich ziehen. Viele Erkrankungen werden vornehmlich durch den Geschlechtsakt übertragen. Desweiteren kommen auf den Besitzer häufig ungewollte Kosten durch die Versorgung der Nachzucht zu.
Pyometra (Gebärmuttervereiterung) bei einer Katze
Einführung Chirurgie
Das Fachgebiet der Chirurgie befasst sich mit Erkrankungen in allen Regionen des Körpers, welche durch einen invasiven, also operativen Eingriff behandelt werden können. Dazu gehören z.Bsp. angeborene oder erworbene Veränderungen und Fehlbildungen, Verletzungen durch Trauma.
Man kann die Gebiete nach Organen unterteilen also etwa Herz- und Gefäßchirurgie, Knochenchirurgie, Neurochirurgie oder nach Indikation wie z.Bsp. Notfallchirurgie.
In der Tiermedizin wird meistens in die beiden großen Gruppen Weichteilchirurgie und orthopädische Chirurgie unterteilt.
Onkologie
Unter Onkologie versteht man die Lehre, die sich mit dem Vorkommen, der Therapie und der Heilungsmöglichkeit von tumorösen Veränderungen im Körper befasst.
Angelehnt an die wissenschaftlichen Fortschritte in der Humanmedizin beschäftigen sich viele internationale Arbeitsgruppen aus Tierärzten, Biologen, Chemikern und Pharmakologen mit zahlreichen Fragestellungen zu tumorösen Erkrankungen in der Tierwelt.
Man ist bemüht, neue Screening-Verfahren (Früherkennung) zu entwickeln, Rassedispositionen und genetische Faktoren zu erkennen, Therapiemöglichkeiten zu erproben und alternative Diagnostikmethoden einzusetzen.
In der Kleintiermedizin häufig auftretende Tumoren findet man in der Haut/Unterhaut, an den Geschlechtsorganen, am Magen-Darm-Trakt und im Bereich der Knochen.
von links nach rechts Jejunokarzinom Dünndarm, Plattenepithelkarzinom Zungengrund, Osteosarkom Oberarm
Generell unterscheidet man in gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumoren. Der Charakter eines Tumors hängt nicht von der Größe oder Schnelligkeit des Wachstums ab sondern von seiner Wuchsart und Zellbildung.
Daher bitten wir um Verständnis, dass rein makroskopisch (Betrachten mit dem bloßen Auge) in den seltensten Fällen eine Aussage darüber getroffen werden kann, ob „es schlimm ist oder nicht". Durch Biopsieen (siehe Labor) oder vollständige Entfernung der Umfangsvermehrung und anschließende Beurteilung durch einen Patho-Histologen (siehe Labor) ist eine endgültige Prognose möglich.
Biopsieentnahme (Gewebeprobe), Histologie
Wurde bei Ihrem Tier die Diagnose Krebs gestellt, entwickeln Arzt und Patientenbesitzer gemeinsam eine Strategie für das weitere Vorgehen. Die gängigen Möglichkeiten der Behandlung sind nach chirurgischer Entfernung analog zur Humanmedizin Chemotherapie mit Zytostatika und Strahlentherapie.
Viele einzelne Faktoren bilden ein Gesamtkonzept. Alter und Konstitution des Tieres, Prognose und Metastasierungsrate des diagnostizierten Tumors, Emotionen und nicht zuletzt Kosten spielen eine Rolle.
Bitte sprechen Sie uns an, wir nehmen uns gerne Zeit!